Verfassungsschutzbericht: Linke in der Opferrolle (Zeit.de)
Der Verfassungsschutz beobachtet weiterhin die Partei "Die Linke", obwohl es immer fraglicher wird, dass dies verhältnismäßig ist. Aber allein die Tatsache der Beobachtung lässt sich von der CDU politisch wunderbar ausnutzen. Der ZEIT-Artikel meint jedoch, dass die Linke eigentlich selbst unbedingt beobachtet werden will, weil sie sich so als Opfer darstellen kann.
Die Linke bleibt eben böse. Was zu beweisen war. Oder so.
Donnerstag, 15. Mai 2008
Zeit.de: Partei "Die Linke" will eigentlich vom Verfassungsschutz beobachtet werden, um sich als Opfer darstellen zu können
Montag, 12. Mai 2008
Sezierung des rechtsradikalen Weltbildes
Rechtes Weltbild: Neue Heiden hat das Land (Zeit.de)
Interessanter Artikel über den Kern der rechtsextremen Ideologie.
Ausschnitt:
Dieses Fundament ist seit eh und je ein extremer Biologismus, also die Ansicht, Menschen seien von Natur aus ungleich und unterteilten sich in höher- und minderwertige Wesen, in Herren und Knechte, Führer und Geführte. [...] Ohne Lebenskampf entarte die Gesellschaft, und plötzlich gäben Parasiten und volksfremde Elemente den Ton an. [...] Die rassistische Weiterung liegt auf der Hand: Nicht nur unter Individuen, auch unter den Völkern gebe es höher- und minderwertige Exemplare. Damit wiederholt sich der natürliche Auslesekampf – gleichsam auf Weltebene – auch zwischen den Völkern, eben als Krieg, als Kampf zwischen Freund und Feind, Starken und Schwachen. [...]
Erst vor dem "Set" dieser biologistischen Grundüberzeugungen wird deutlich, warum radikale Rechte alles hassen, was auch nur entfernt an Moral erinnert, an "Humanitätsduselei". Moral ist der Todfeind aller Rechtsradikalen. Denn Moral ist für sie die Widersacherin heldischen Lebens; sie zwinge den Einzelnen unters Joch des schlechten Gewissens und schlage sich auf die Seite der Schwachen. Wer Moral sage, wolle betrügen.
Man muss nicht lange rätseln, wer für die "Erfindung" der Moral verantwortlich gemacht wird, nämlich Judentum und Christentum. Die beiden "Wüstenreligionen" hätten das Gerücht von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen in die Welt gesetzt und damit friedliche Sklaven zum Aufstand gegen ihre natürlichen Herren aufgestachelt. Weil er überall auf der Welt Chaos in die Ordnung bringe, sei der Monotheismus eine Erfindung des Teufels. Er habe die Antike auf dem Gewissen, die herrliche Grausamkeit der heidnischen Welt. (Quelle: Zeit.de)
Wodurch deutlich wird, was viele Rechtsextreme psychologisch anscheinend antreibt: Ein extremes Minderwertigkeitsgefühl und ein extremer Mangel an Empathie - vermutlich häufig beides Folgen von Gewalterfahrungen - häufig vermutlich bereits in der Kindheit. Worin der Grund liegt, dass Kinder, die an sich selbst Gewalt erfahren, später häufig selbst Gewalt anwenden. Auch deswegen ist der Schutz der Kinder, die Beachtung und Förderung der Würde und der Rechte von Kindern so wichtig für eine Gesellschaft und für die Demokratie. Auch deswegen existiert in Deutschland immer noch und in zunehmendem Maße die Gefahr einer Verstärkung des Rechtsradikalismus, auch als Folge neoliberaler Politik, die den Staat als Gleichmacher abschaffen will und so die Extreme zwischen Arm und Reich, zwischen Hilflosen und Einflussreichen, zwischen wahrgenommener Chancenlosigkeit und dem Ausgeliefertsein auf der einen Seite und einem schrankenlosen Einfluss auf das Leben anderer Menschen andererseits befördert.
Chávez donnert gegen Merkel. Warum, erfährt der deutsche Leser jedoch nicht.
Chavez attackiert Merkel als Nazi-Nachfolgerin (Reuters)
Die Stimmung ist aufgeladen vor dem EU-Südamerika-Gipfel. Natürlich hat immer derjenige schon verloren, der als erstes mit einem Hitler-Vergleich ankommt. Warum der Staatschef Venezuelas jedoch so aufgebracht ist, darüber wird leider nicht berichtet. So erscheinen die Äußerungen von Chávez dem deutschen Leser wie aus heiterem Himmel zu kommen. Desinformation? Aber nicht doch! Das ist das, was deutsche Medien unter "Berichterstattung" verstehen...
Ausschnitt:
"Sie gehört der deutschen Rechten an, der selben, die Hitler unterstützt hat, die den Faschismus unterstützt hat. Das ist die Kanzlerin des heutigen Deutschland", sagte der linke Staatschef am Sonntag wenige Tage vor dem EU-Lateinamerikagipfel in Peru vor Ministern und Anhängern. "Frau Kanzlerin, fahren Sie zur ...", sagte Chavez, und setzte hinzu: "Weil sie eine Frau ist, sage ich nicht mehr." (Quelle: Reuters.com)
Gipfeltreffen zwischen EU und Südamerika wirft Schatten voraus: Angriffe gegen Chávez
Globale Medienphalanx gegen Venezuela (Amerika21.de)
Ausschnitt:
Die neoliberalen Gegner der bolivarianischen Revolution haben eine weltweite Medienkampagne gegen Venezuelas Präsidenten Hugo Chávez gestartet. Sie behaupten, der Staatschef habe die linke Guerilla der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) personell, finanziell und militärisch unterstützt. Die Vorwürfe sind nicht neu: sie wurden bereits vor einigen Wochen von kolumbianischen Medien gestreut, verfehlten aber ihre Wirkung auf die lateinamerikanische Öffentlichkeit. Jetzt helfen ihnen drei einflussreiche Medien des Nordens. Das Ziel der transatlantischen Medienkampagne ist, Chávez als "Unterstützer des Internationalen Terrorismus und des Drogenhandels" darzustellen. Sie fußt erneut auf angeblichen "Beweisen", die vom Laptop des am 1. März getöteten FARC-Kommandanten Raúl Reyes stammen sollen. Die Beweiskraft der "Dokumente" ist äußerst schwach. (Quelle: Amerika21.de)
Das Spiel geht also in die nächste Runde. Da kam wohl bei einigen Medien oder Journalisten mal wieder eine größere Überweisung an.
Sonntag, 11. Mai 2008
Betrugsverdacht gegen hohen EU-Beamten
Brüsseler Betrugsverdacht: Alles nur Lüge? (Spiegel.de)
Ausschnitt:
Aus einer EU-finanzierten Behörde sollen Millionen Euro an eine Firma in Mali geflossen und dort teilweise versickert sein. Besonders bizarr: An dem Unternehmen hielt ausgerechnet der Mann Anteile, der erst Chef der Brüsseler Behörde wurde - und dann plötzlich die Lust an seinem Topjob verlor. (Quelle: Spiegel.de)
Und dem Whistleblower wurde gekündigt und er muss sich nun mit Zeit-Jobs im Archiv über Wasser halten.