Dienstag, 5. Januar 2010

Die vermeintliche Sicherheit durch "Nacktscanner", äh, Pardon, "Körperscanner"

Die politischen Nacktscanner (Carta.info)

Ein Kommentar von Michael Spreng.

Zitat:

Jetzt sollen die Nacktscanner, die neuerdings verharmlosend Körperscanner genannt werden, von dem Versagen ablenken und eine Sicherheit vorgaukeln, die es gar nicht gibt. Attentäter finden immer einen Weg. Bis dahin aber werden die Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte von den politischen Nacktscannern Stück für Stück zu Grabe getragen. (Quelle: Carta.info)

Me and the Christmas Underwear Bomber (Schneier.com)

Ein Kommentar vom Sicherheits-Experten Bruce Schneier.

Zitat:
I've started to call the bizarre new TSA rules "magical thinking": if we somehow protect against the specific tactic of the previous terrorist, we make ourselves safe from the next terrorist. (Quelle: Schneier.com)

Passagierdaten außer Kontrolle

Terrorismus: Passagierdaten außer Kontrolle (Stern.de)

Der Artikel berichtet über den Unsinn von Passagierdaten-Listen zur Terror-Abwehr und ihre teils gravierenden Nebenwirkungen für unbescholtene Bürger.

Wie schön, dass nun dank Schäuble & Co. auch die europäischen Passagierdaten direkt einfließen in diese Passagierdaten-Listen...

Montag, 4. Januar 2010

Vorratsdaten sind Knoten in einem unsichtbaren Datennetz, das die darin gefangenen Personen zu zappelnden Fischen macht

Alltägliche Rasterfahndung: Was die Vorratsdatenspeicherung so gefährlich macht (Heise.de)

Im Artikel werden einige Forschungsarbeiten genannt, die zeigen, wie leicht mit der heutigen Technik Daten aus unterschiedlichsten Datenbanken zusammengeführt werden und wie dadurch dann erstaunlich effizient und differenziert riesige Personengruppen überwacht werden können.

Die einzelnen Daten mögen harmlos aussehen, werden sie jedoch elektronisch zusammengeführt und ausgewertet, ergibt sich oftmals ein detailliertes Bild über die Beziehungsnetzwerke, Lebensumstände, Tätigkeiten und Einstellungen großer Personengruppen.

Man könnte das vergleichen mit einem Fischernetz: Ein einzelner Knoten sieht harmlos aus. Man überblickt als kleiner Fisch im Teich nicht, dass der "Daten-"Knoten, den man gerade vor Augen hat (beispielsweise die Information, dass man um soundsoviel Uhr mit Tante Erna telefoniert hat), zu einem Netz gehört und dass dieses Netz einen einschließt.

Der elektronische Personalausweis und die Wiederkehr des Mittelalters: Wir werden alle zu Analphabeten gemacht

Digitaler Identitätsnachweis: Der elektronische Personalausweis soll Sicherheit und Komfort bringen (Heise.de)

Guter Artikel über den "Nutzen" und die Gefahren des neuen elektronischen Personalausweis, der in den nächsten Jahren in Deutschland eingeführt werden wird.

Ich sehe vor allem zwei Probleme:

1.) Der elektronische Pass wird zu einem sehr begehrten Objekt für Kriminelle werden, weil er viele Funktionen (zum Beispiel Online-Shopping, Behördenkommunikation und Identitätsnachweis) in sich vereint.

2.) Beim heutigen technischen Stand gibt es für den Nutzer des elektronischen Passes keine Möglichkeit, sich eigenständig gegen Manipulation und Diebstahl seines elektronischen Passes und gegen den Missbrauch seiner Daten zu schützen. Die einzige Alternative wäre, wenn jeder Nutzer lernt, elektronische Schaltungen und Software-Quellcode zu lesen. Da das unrealistisch ist, bleibt ihm nur, den Behörden und den Privatunternehmen zu vertrauen, die seine Daten haben wollen oder ihm Software und Hardware zur Bedienung des elektronischen Passes geben. Beim elektronischen Pass wiederholen sich also die gleichen Bedenken, die man schon bei der elektronischen Wahl mit Wahlcomputern haben musste.

Die Situation beim elektronischen Pass ähnelt also der Situation, der Analphabeten im Mittelalter ausgesetzt waren: Die einfachen Leute mussten den wenigen Leuten, die schreiben und lesen konnten und deshalb für die Analphabeten Verträge aufsetzten, vertrauen.