Samstag, 18. Juli 2009

Die Entmündigung und Überwachung des Kunden: Amazons "Kindle" und das "iPhone" von Apple

Amazon löscht gekaufte Kindle-eBooks (Heise.de)

Amazon überträgt nicht nur elektronische Bücher auf die "Kindle" genannten elektronischen Lesegeräte der Kunden, nein, Amazon kann im Handumdrehen die Bücher auf den Kindles wieder löschen, wenn sie Amazon nicht passen. Ähnliches ist beim iPhone möglich, bei dem Apple jederzeit die auf den iPhones installierte Software löschen kann.

Kindle und iPhone sind zwei Vertreter einer neuen Klasse von IT-Hardware: Der Kunde bezahlt für diese elektronischen Dinger einen Haufen Geld, aber der Hersteller kann technisch jederzeit zugreifen auf den Besitz des Kunden und diesen Besitz manipulieren oder zerstören. Derartiges ist erst seit kurzer Zeit technisch überhaupt möglich - und nichtsdestotrotz passiert es mittlerweile schon.

Wir stehen derzeit an einer Art Scheideweg der technologischen Entwicklung: Wenn sich solche Angebote wie der Kindle oder das dämliche iPhone mehr und mehr als Modell durchsetzen, beispielsweise auch bei der Herstellung von Notebooks, Desktop-PCs, Fernsehern, Blue-Ray-Playern, Radios und so weiter, dann eröffnen sich auch staatlichen Überwachern noch einmal ganz neue Möglichkeiten - ähnlich wie bei den Handys schon heute.

2 Kommentar(e) vorhanden:

Anonym hat gesagt…

apple kann einmal instalierte apps aufm iphone nicht löschen. es kann verhinden, dass apps in den appstore kommen und sie können apps ferngesteuert den zugriff auf das gps untersagen. ansonsten hast du natürlich recht :-)

Solon hat gesagt…

Im Heise-Artikel steht jedoch:

"Auch Apple hat bei seinem iPhone-AppStore die Möglichkeit, installierte Anwendungen nachträglich zu löschen, hat davon aber offenbar trotz mancher umstrittener Anwendung noch nie Gebrauch gemacht."

Könnte natürlich sein, dass damit tatsächlich nur der AppStore gemeint ist. Aber bezeichnet man Anwendungen im AppStore als "im AppStore installiert"? Ich verstehe das "installiert" so, dass sie nicht nur im AppStore "installiert" sind, sondern auch auf den Geräten der Endkunden.