Montag, 4. Januar 2010

Der elektronische Personalausweis und die Wiederkehr des Mittelalters: Wir werden alle zu Analphabeten gemacht

Digitaler Identitätsnachweis: Der elektronische Personalausweis soll Sicherheit und Komfort bringen (Heise.de)

Guter Artikel über den "Nutzen" und die Gefahren des neuen elektronischen Personalausweis, der in den nächsten Jahren in Deutschland eingeführt werden wird.

Ich sehe vor allem zwei Probleme:

1.) Der elektronische Pass wird zu einem sehr begehrten Objekt für Kriminelle werden, weil er viele Funktionen (zum Beispiel Online-Shopping, Behördenkommunikation und Identitätsnachweis) in sich vereint.

2.) Beim heutigen technischen Stand gibt es für den Nutzer des elektronischen Passes keine Möglichkeit, sich eigenständig gegen Manipulation und Diebstahl seines elektronischen Passes und gegen den Missbrauch seiner Daten zu schützen. Die einzige Alternative wäre, wenn jeder Nutzer lernt, elektronische Schaltungen und Software-Quellcode zu lesen. Da das unrealistisch ist, bleibt ihm nur, den Behörden und den Privatunternehmen zu vertrauen, die seine Daten haben wollen oder ihm Software und Hardware zur Bedienung des elektronischen Passes geben. Beim elektronischen Pass wiederholen sich also die gleichen Bedenken, die man schon bei der elektronischen Wahl mit Wahlcomputern haben musste.

Die Situation beim elektronischen Pass ähnelt also der Situation, der Analphabeten im Mittelalter ausgesetzt waren: Die einfachen Leute mussten den wenigen Leuten, die schreiben und lesen konnten und deshalb für die Analphabeten Verträge aufsetzten, vertrauen.

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