Freitag, 11. April 2008

Der gefürchtete deutsche Qualitätsjournalismus hat wieder zugeschlagen: Falschmeldungen zu angeblichem EU-Synchronisationsverbot

Entenhausen (Behindertenparkplatz.de)

Ausschnitt:

Die EU wolle das Synchronisieren von Filmen und Beiträgen untersagen, vermeldete AFP. Was die EU wirklich will ist, die Untertitelung in öffentlichen-rechtlichen Sendern sicherstellen, damit auch gehörlose und schwerhörige Zuschauer sich umfassend informieren können.

Und dann werden zu der AFP-Meldung Kommentare geschrieben, die FAZ bemüht gleich mal die Pressefreiheit, und niemand macht sich mal die Mühe, das Papier der EU, das wirklich idiotensicher verfasst ist, mal durchzulesen. (Quelle: Behindertenparkplatz.de)

Als ich die Meldung bei Spiegel.de las, dachte ich bereits schon: Ach Spiegel.de. Muss man nicht ernst nehmen. Erst später las ich dann bei Heise.de, dass das ganze tatsächlich eine Ente war. Heise wird nicht umsonst meiner Beobachtung nach von vielen Leuten geschätzt.

Ich hätte dieses ganze Theater um die angebliche EU-Initiative zu einer Synchronisationspflicht einfach als alltäglichen Dünnpfiff der deutschen "Qualitäts"-Medien beiseite getan. Aber jede Falschmeldung hat eben auch leider ihre Konsequenzen. Auf diese weist Christiane Link ebenfalls hin:
Und was mich am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass alle davon ausgehen, dass man "wegen den Behinderten" Einschnitte in seinem persönlichen Umfeld (sprich beim Fernsehen) hinnehmen müsse. Was das für Ressentiments bei manchen Leuten schürt, kann man sich denken. (Quelle: Behindertenparkplatz.de)

Extra Korrekturmeldungen wird es natürlich nicht geben. Ist schließlich Deutschland. Und da machen Medien keine Fehler.

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