Donnerstag, 12. Februar 2009

Interview mit Professor Dirk Baecker: Wie Schnüffelei in Unternehmen Schaden anrichtet

Interview: In der kommunikativen Falle (Frankfurter Rundschau)

Ein Interview mit dem Soziologen und Kulturtheoretiker Professor Dirk Baecker über den Datenmissbrauch in Unternehmen.

Ich fasse die Äußerungen von Baecker mal mit meinen Worten zusammen und verdichte sie:

  • Das Vorhandensein von statistisch leicht zu handhabenden Daten (also digitalen Daten) ist an sich schon ein Anreiz für den Datenmissbrauch.
  • Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern ist wichtig für die Loyalität der Mitarbeiter. Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern und Loyalität der Mitarbeiter ist wichtiger Teil eines impliziten, nicht formal festgehaltenen Arbeitsvertrags.
  • Schnüffeleien sind für die Mitarbeiter Bestätigungen des Misstrauens des Unternehmens ihnen gegenüber und somit eine Verletzung dieses impliziten Arbeitsvertrages.
  • Arbeitsmotivation und Loyalität und Ehrlichkeit gegenüber dem Unternehmen werden also auf Seiten der Mitarbeiter sinken durch eine derartige Schnüffel-Kultur wie bei der Deutschen Bahn. Derartige Schnüffeleien dürften also auch kontraproduktiv sein für die Korruptionsbekämpfung, weil sie die Kultur, die Korruption verhindern helfen müsste, nämlich eine Kultur des Vertrauens und der Loyalität, zerstört.
Fazit: Mehdorn und die Bahnspitze sind einfach nur inkompetent und eine Gefahr für das Unternehmen Deutsche Bahn.

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