Montag, 27. Oktober 2008

Killer-Drohnen mit der Fähigkeit durch Häuserwände zu schauen?

Nowhere To Hide: Killer drones that can see through walls (Slate.com)

William Saletan von Slate.com spekuliert, ob die jüngsten Erfolge der USA im Anti-Terrorkrieg in Afghanistan eventuell auf neue Fähigkeiten der eingesetzten Roboter-Flugdronen, durch Häuserwände hindurch sehen zu können, zurückzuführen sind.

Ich glaube nicht. Womit ich nicht bezweifle, dass an einer derartigen Technologie gearbeitet wird oder sie bereits schon genutzt wird. Vielmehr bezweifle ich, dass eine derartige Technologie für die Erfolge im Anti-Terrorkrieg verantwortlich ist.

Ich vermute eher, dass das Aufspüren von aufständischen Kämpfern/Terroristen mittlerweile so aussieht:

1.) Das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet wird rund um die Uhr und lückenlos überwacht durch Spionagesatelliten und/oder fliegende Überwachungsdrohnen in mehreren Kilometer Höhe, und zwar nicht nur in Form einzelner Fotos, sondern in Form hochauflösender Videofilme.

2.) Diese Videofilme (im sichtbaren Bereich, Infrarotbereich und vielleicht noch anderen Wellenlängen aufgenommen) sind mittlerweile über mehrere Monate lang gespeichert worden.

3.) Anhand des gespeicherten Materials und ausgefeilter Muster-Erkennungssoftware (im Mustererkennen sind Computer/Software einsame Spitze. Beispielsweise scheint es möglich zu sein, Personen sogar aus der Luft anhand ihres Ganges verfolgen und identifzieren zu können...) kann man nun auf einer Satellitenaufnahme schlicht beispielsweise eine abgebildete Person markieren. Daraufhin verfolgt die Software die Spur dieser Person automatisch mit Hilfe des aufgezeichneten Satelliten-Videomaterials. Die Software spult sozusagen anhand des gespeicherten Videomaterials die Zeit zurück und zeigt, wo die markierte Person in den letzten Monaten war. So wird sichtbar, wo sich die markierte Person häufig aufhielt, ob sie zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort war. In einem weiteren Schritt kann man dann durch die gleiche Methode nachforschen, wo diejenigen Personen, mit der sich die markierte Person traf, in den letzten Monaten waren, oder wo diejenigen Personen waren, die ebenfalls die selben Gebäude wie die markierte Person aufsuchten oder mit dem selben Auto wie die markierte Person fuhren und so weiter. Am Ende präsentiert die Software (vermutlich in Minutenschnelle) den Militärs in visuell ansprechender Weise das gesamte Netzwerk, mit dem die markierte Person zu tun hat. So wird man schnell die Aufenthaltsorte von Terroristen eingrenzen können, die man dann gezielt mit unbemannten Drohnen attackiert, sobald man per Satellit sieht, dass ein Personenkreis, den man zuvor über die oben beschriebene Methode identifiziert hat und den man nun nonstop und automatisch per Satellit und Software verfolgt und überwacht, beispielsweise zu einem gemeinsamen Treffen in einem Haus zusammentrifft.

Durch Wände hindurch zu schauen, ist also gar nicht nötig.

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