Sonntag, 21. September 2008

Der ungebremste freie Markt hat als politisches Vorbild abgedankt

Finanzkrise: Alle Kassen im Schrank (FAZ.net)

Der FAZ-Artikel fasst einmal kurz zusammen, was die Finanzkrise für die Politik bedeuten könnte.

Ausschnitt:

Wäre schnelles Autofahren eine an Börsen handelbare Größe, dann hätte dieses System Tempolimits, Ampeln, den Führerschein und alle Bremsen abgeschafft. Bis Porsche und Daimler dem TÜV gehören. [...]

Dieser Absturz des Systems wird allen Ernstes als Panne verkauft [...].

[...] für die gegenwärtige Situation einer Krise auf digitalisierten und globalisierten Finanzmärkten gibt es keine historischen Vorbilder. Die Krise ist keine Krise der Immobilienwirtschaft oder des Geldmarkts, sie ist im Kern eine Wissenskrise [...].

Und noch eine Kleinigkeit: Ohne eine Panik auslösen zu wollen, aber die Vereinigten Staaten haben das Geld nicht. Nicht die eben versprochene Summe von einer Million mal eine Million Dollar und nicht das Geld, das sie brauchten, um noch verborgene Defizite aufzufangen. [...]

Es ist nun völlig egal geworden, wer ins Weiße Haus einzieht [...]. (Quelle: FAZ.net)

Der Artikel zieht eine interessante Schlussfolgerung aus dem Desaster: Dass nun der Bürger wieder mehr Mitspracherecht bekäme, weil Parlamentarier über die Rettungs-Gelder entscheiden würden (ein fragwürdiges Argument, finde ich), aber auch, weil das Gerede von der Privatisierung gesunder öffentlicher Unternehmen (Deutsche Bahn z.B.) nun noch mehr als bisher schon vom Bürger in Frage gestellt würde. Aber das kümmerte unsere Politiker bisher ja auch nicht. Ca. 80% der Bevölkerung waren bislang schon gegen die Privatisierung der Bahn und trotzdem wurde die Privatisierung vorangetrieben. Warum auch nicht? Die Bürger wählen die dafür verantwortlichen Parteien ja trotzdem weiter. Vermutlich weil der Drogenkonsum in der Bevölkerung doch schon ungeahnte Ausmaße angenommen hat.

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