Freitag, 17. April 2009

Reizthema Lateinamerika: Wenn deutschsprachige Journalisten zu Propaganda-Heinis werden

Boliviens Präsident tischt Räubergeschichte auf (Neue Zürcher Zeitung)

Ich finde es immer wieder spannend zu beobachten, wie sogenannte "Qualitätsmedien" plötzlich und unerwartet bei der normalen Berichterstattung in einen seltsamen Propaganda-Stil wechseln. Gut zu beobachten ist dieses Phänomen regelmäßig bei eher konservativen Medien sobald sie über Lateinamerika berichten. Der oben verlinkte Artikel bei NZZ.ch ist mal wieder solch ein Negativ-Beispiel.

Eine andere Sichtweise über die Hintergründe des berichteten Geschehens erfährt man beispielsweise mal wieder bei Amerika21.de: Terror in Bolivien: Verhaftungen nach Anschlag auf Kardinal in Santa Cruz

Auch wenn man als normaler Medienkonsument in Deutschland nicht abschätzen kann, ob es tatsächlich eine Terrorgruppe in Bolivien gibt, so muss man schlicht und einfach festhalten, dass Amerika21.de mal wieder das vollständigere Bild zu zeigen scheint, einfach, weil viel mehr Details berichtet werden und man sich von Wertungen wie beim von der NZZ verwendeten Wort "Räubergeschichte" zurückhält.

Welche Pferde gehen da regelmäßig mit Journalisten in bestimmten Redaktionen (unter anderem auch der ARD-Tagesschau-Redaktion) durch, wenn sie über Lateinamerika berichten? Was an dem Thema Lateinamerika reizt manche Journalisten offenbar bis zur Weißglut, dass sie alle Maßstäbe journalistischer Sorgfalt ablegen und wilde Gerüchte als Nachricht verbreiten?

0 Kommentar(e) vorhanden: