Donnerstag, 16. April 2009

USA: Schutz der eigenen Privatsphäre soll strafverschärfend wirken - Datenschutz wird erneut als Täterschutz diffamiert

(Via Fefes Blog) US mulls stiffer sentences for common Net proxies (Yahoo Tech)

In den USA soll es bald strafverschärfend wirken, wenn ein Krimineller wissentlich oder unwissentlich beim Surfen im Internet Proxy-Server verwendet hat - zum Beispiel, weil er vom Firmennetzwerk aus via Firmen-Proxy oder VPN surfte oder weil er via mobilem Internet surfte (Internet via Handy läuft meist über Proxys) oder weil er dem Rat von Verbraucherschützern und Datenschutzexperten folgte und zum allgemeinen Schutz seiner Privatsphäre über Proxy-Server surfte. Die Benutzung von Proxy-Servern, die also unter anderem ein gutes Mittel darstellen, um seine Privatsphäre zu schützen, wird so bewusst in Misskredit gebracht und deren Nutzung mit einem erhöhten Risiko verbunden. Kein Bürger kennt alle Gesetze. Es ist durchaus möglich, ganz unwissentlich und ohne böse Absichten Gesetze zu brechen. Wird einem dann im Zusammenhang mit solch einem Gesetzesbruch das Surfen mittels Proxy nachgewiesen, sollen US-Bürger automatisch alleine deshalb eine 25% höhere Gefängnisstrafe bekommen.

Da Regierungen weltweit einen Krieg gegen die Privatsphäre ihrer Bürger führen, verwundert diese seltsame Strafverschärfung, die ansonsten keinen erkennbaren Sinn enthält außer eben der Einschüchterung von Menschen, die ihre Privatsphäre schützen wollen, nicht.

Zitat:

"It sends a bad message about protecting your own privacy," said John Morris, general counsel for the Center for Democracy and Technology. "This is the government saying, 'If you take normal steps to protect your privacy, we're going to view you as a more sophisticated criminal.'" (Quelle: Tec.Yahoo.com)

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