Donnerstag, 23. Oktober 2008

Psychologie zur Finanzkrise: Finanzdienstleister haben Risiken nicht als Risiken verkauft

Psychologie der Finanzkrise: Die verrückte Mär vom irren Markt (Spiegel.de)

Psychologieprofessor Frith Strack über die Rolle der Risikowahrnehmung als Mitursache der Wirtschaftskrise.

Ausschnitt:

Um überhaupt eine Risikoeinschätzung vornehmen zu können, werden meist Heuristiken (einfache Faustregeln) angewandt, wie zum Beispiel ein vermeintlicher Trend bei der Wertentwicklung in der Vergangenheit oder die Einschätzung von Experten. Diese menschliche Schwäche öffnet natürlich Tür und Tor für gezielte Einflussnahmen und Manipulationen. Dies gilt umso mehr, wenn das Risiko verschleiert wird - wie bei den Finanzderivaten, die wesentlich zur jetzigen Krise beigetragen haben. [...]

Aus psychologischer Perspektive ist die derzeitige Finanzkrise deshalb auf ein grundlegendes menschliches Defizit zurückzuführen: die Schwierigkeit, Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen und diese bei Entscheidungen angemessen zu berücksichtigen. Und diese Schwäche wurde in ihrer Wirkung durch fehlende Transparenz und risikoloses Gewinnstreben potenziert. (Quelle: Spiegel.de)

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