Gaza-Konflikt: "Eine neue Form des Krieges" (Zeit.de)
Ausschnitt:
Israel und Hamas bekämpfen sich nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Bildern. Der Militärexperte Herfried Münkler über Häuserkämpfe und die Rolle der Weltöffentlichkeit [...]
Münkler: [...] Die eine Seite tritt mit modernster Kriegstechnik an, die andere Seite reagiert mit der medialen Inszenierung von Opfern. [...]
Münkler: Den Krieg der Bilder können die Israelis nur verlieren. Irgendwann dominieren die Bilder von verwundeten, leidenden palästinensischen Kindern alle anderen Eindrücke aus diesem Krieg und beherrschen unsere Vorstellung. [...]
Münkler: [...] Eine militärische Schwächung von Hamas, das Verhindern von Raketenangriffen auf Israel wäre bereits ein Erfolg. Oder wenn Hamas an politischem Einfluss verliert, weil die Bevölkerung im Gaza-Streifen erkennt, dass mit der aktuellen Regierung und ihrer aggressiven Politik immer wieder Gegenschläge Israels und neue Gewalt verbunden sind. [...]
Münkler: [...] Aber die israelische Gesellschaft hat sich gewandelt und unterstützt Kriegseinsätze nicht mehr so bedingungslos wie noch vor einigen Jahren. Ich nenne diesen Prozess eine Entwicklung zur post-heroischen Gesellschaft. Größere Opferzahlen unter den eigenen Soldaten und unter der Zivilbevölkerung werden auf Dauer nicht akzeptiert. [...]
Münkler: [...] Ein dauerhafter Frieden kann aber nur erreicht werden, wenn Hamas begreift, dass sie verloren hat, und erklärt, künftig auf Gewalt gegen Israel zu verzichten. (Quelle: Zeit.de)
Nebenbei bemerkt: Es ist äußerst interessant zu sehen, wie jetzt wieder viele in Deutschland den Israelis jede Vernunft absprechen und sie als blutgeile Tiere darstellen. Auch wenn die Mittel der Israelis auch meiner Ansicht nach nicht zielführend sind, muss man erkennen, dass Israel in einem absoluten Dilemma steckt. Denn ich sehe jedenfalls auch keine anderen möglichen, realistischen Lösungen. Denn die Hamas nutzt ihre Gewalt gegen Israel als strategisches Mittel, um ihre Macht im Gaza-Streifen zu festigen.
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