Donnerstag, 17. April 2008

Welt.de ruft zum Klassenkampf auf, denn der Sozialismus wird uns bald alle umbringen!

Sozialismus: Der gefährliche Wiederaufstieg einer Ideologie (Welt.de)

Welt.de ruft zu den Waffen. Denn der Sozialismus kehre zurück. Oh, Gott!

Ausschnitt:

[...] ein Politiker wie Hugo Chavez kommt uns wie eine Lachnummer vor, nicht wie eine ernsthafte Bedrohung. Und doch könnte sich just Hugo Chavez im Rückblick als Prototyp eines charismatischen Führers entpuppen, der die Welt noch einmal Hekatomben von Toten kosten könnte. (Quelle: Welt.de)

Ja, ja, der böse Chávez. Der spricht ja ständig davon, sich die ganze Welt militärisch Untertan machen zu wollen. Macht er nicht? Ah, noch verdächtiger! Aber zig Länder hat er schon überfallen, oder? Steht nicht Brasilien kurz davor zusammenzubrechen? Chávez Truppen stehen doch vor der Hauptstadt Brasilia, oder? Auch Mexiko wird wohl morgen fallen. Und dann greift er die USA an. Ein Leichtes. Die USA ist ja nur durch so einen lächerlichen Grenzzaun geschützt. Den werden die in zahlreichen militärischen Siegen gestählten Truppen von Chávez mit ihren hochmodernen Panzerfahrzeugen blitzartig niederwalzen. Und ist erst einmal Los Angeles erobert, wird das verweichlichte und hilflose Washington schnell kapitulieren...

Sozialismus wirke wieder "verführerisch" mit seinem Versprechen von Gleichheit und Gerechtigkeit, schreibt der Welt.de-Autor weiter. Tja, zu dumm, dass die Menschen - aus welchen verrückten Gründen auch immer - heute unzufrieden sind damit, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer.

Man kann sicherlich darüber diskutieren, ob und wenn ja welche sozialistischen Ideen zielführend sind zur Verbesserung der Lebensverhältnisse. Aber von "Hektabomben Hekatomben von Toten" zu fantasieren, nur weil da jemand sozialistisches Gedankengut politisch umzusetzen versucht, klingt - wohlwollend betrachtet - nach einem Fall für den Therapeuten - weniger wohlwollend betrachtet nach gefährlicher Stimmungsmache und Aufwiegelung.

Wer sich auf die Schnelle zumindest etwas differenzierter informieren will über den "Sozialismus", dem empfehle ich beispielsweise die Wikipedia. Obwohl die Wikipedia im Vergleich zur Zeitung "Die Welt" natürlich einen entscheidenden Nachteil hat: Man kann in der Wikipedia keine Fische einwickeln.

2 Kommentar(e) vorhanden:

Anonym hat gesagt…

"Hekatomben von Toten"? Eine Hekatombe ist ein Opfer von hundert Stieren im griechischen Heidenkult. Das kommt von hekatos=hundert (Hektoliter und Hektar) leiten sich auch von hekatos ab.
Wenn durch einen Sozialismus nur ein paar hundert Rinder drauf gehen, statt einiger Millionen Menschen jährlich, wie unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem, wäre ich doch unbedingt dafür, diesen sofort überall einzuführen, aber kompromisslos. Selbst wenn es hunderte von Menschen statt Stieren wären, stellte das gegenüber dem jetzigen Wirtschaften eine enorme Verbesserung dar.
Wissen die Versager von "der Welt" eigentlich überhaupt, was sie da schreiben?

Solon hat gesagt…

Lol. Ich hatte "Hektabomben" gelesen, bzw. vermutete einen Schreibfehler im Welt.de-Artikel, und dachte an sowas wie hunderte von Bombentoten. Wieder was gelernt. Also Stieropfer finde ich auch gut. So als alter Grieche, der ich ja laut Pseudonym bin. Danke für den Hinweis!! ;-)