Dienstag, 31. März 2009

Gesetzesvorhaben zur Einschränkung der Transparenz bei der Bankenaufsicht zeigt, dass das Mediensystem in Deutschland fast durchgehend korrupt ist

Aufsicht ohne Einsicht (Stern.de, Weblog von Hans-Martin Tillack)

Zitat:

Dass die Bankenaufsicht die deutschen Banken zu wenig beaufsichtigt hat - das muss man niemandem mehr erklären. Trotzdem - oder deshalb? - wollten jetzt einige in Union, FDP und SPD verhindern, dass die Bürger besser kontrollieren können, was diese Aufsicht eigentlich tut. (Quelle: Stern.de)

Hans-Martin Tillack fragt zu Recht, warum die Medien über dieses Gesetzesvorhaben nicht berichten. Schließlich werden hier Rechte der Bürger durch die Politiker eingeschränkt. Transparenz und Kontrolle geht verloren, das Informationsfreiheitsgesetz wird eingedampft. Und das, wo doch gerade die Banken und die Aufsicht über die Banken durch die Finanzkrise als riesig großes Problemfeld offenbar wurde.

Dass Politiker den Bürgerinteressen häufig diametral entgegenstehen, sollte inzwischen niemanden mehr verwundern. Da steckt vermutlich die übliche Parteipolitik und Korruption in riesigem Ausmaß dahinter. Es muss sich ja auch lohnen, Politiker zu werden...

Aber dass die allermeisten Medien in Deutschland ganz bewusst nicht berichten über dieses Gesetzesvorhaben, ihr Maul halten, die Bürger und Leser und Zuschauer mit ihrem Schweigen täuschen, zeigt erneut, wie verfault und korrupt die deutschen Medien bei bestimmten Themen sind. Immer dann, wenn es um Bürgerrechte geht, stehen Medien in Deutschland eher auf der Seite des Staates oder der Privatwirtschaft und nicht auf der Seite ihrer Leser, Hörer oder Zuschauer. Vermutlich ist die Konsummacht der Verbraucher zu gering. Medien finanzieren sich in Deutschland durch die Werbeanzeigen oder sind mittels Aufsichtsräten abhängig von der Parteipolitik. Es scheint also mindestens einen Markt von mehreren hundert Millionen potenziellen Lesern, Hörern oder Zuschauern zu benötigen (wie beispielsweise in den USA), damit der Leser/Hörer/Zuschauer als Kunde von den Medien ernst genommen wird und seine wirtschaftliche Macht ausreicht und ein wirksames Gegengewicht bildet gegenüber dem Geld der Anzeigenkunden.

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