Donnerstag, 17. Januar 2008

"Die Story": Und plötzlich ist das Haus weg

Und plötzlich ist das Haus weg (ARD-Sendung "Die Story")

Eine Dokumentation darüber, wie dank eines von der Regierung Schröder verabschiedeten Gesetzes, Banken und Sparkassen Kredite (nicht nur "faule" Kredite) an internationale Hedgefonds verkaufen.

Wer in Deutschland also einen Kredit auf Immobilien laufen hat, dem kann es jederzeit passieren, dass seine Immobilien von einem Tag auf den anderen weg sind, selbst wenn man seinen Kredit immer korrekt bedient hat. Da gibt es Leute, die ihre ganze Lebenszeit in Projekte investieren (beispielsweise ein eigenes Hotel, eine eigene Gastwirtschaft und so weiter) oder die eine eigene Immobilie als Altersvorsorge aufbauen und die plötzlich vor dem Nichts stehen, weil ihre Bank den Kredit auf die Immobilie einfach weiterverkauft hat und der neue Käufer sich nun die Immobilie unter den Nagel reißt.

Fazit: Keinen Kredit auf und für Immobilien aufnehmen! Daraus folgt natürlich, dass nur Leute mit genug Eigenkapital noch Wohnungseigentum erwerben können oder einen eigenen Betrieb aufbauen können. Aber das ist politisch auch so gewollt, denn solche Gesetze entstehen durch den immensen Einfluss neoliberaler Wirtschaftseliten auf die SPD und Union. Volkswirtschaftlich ist das ganze natürlich eine Katastrophe, aber es ist ja nicht ihr Land, das SPD und Union hier zu Grunde richten - könnte man meinen, wenn man sich deren Politik anschaut.

4 Kommentar(e) vorhanden:

Örnie hat gesagt…

Zu dem Thema gibt es eine Stellungsnahme der Sparkassen, die sich ganz anders liest als der Artikel: www.sparkasse.de/Aktuell/tv-sendung.html
Dort steht, mit Bezug auf die gezeigten Fälle, dass die spektakulären Beispiele alles sog. faule Kredite waren.

Wie bringt man die Aussagen der Redakteure und der Sparkassen in Einklang? Stellungsnahmen der Sparkassen gabs in der Sendung nicht.

-Örnie

Solon hat gesagt…

Interessant! Danke für den Hinweis! In der WDR-Reportage wurde tatsächlich nahegelegt, dass auch die Sparkasse Kredite weiterverkauft habe, die nicht faul gewesen seien. Dies - so kam es bei mir als Zuschauer an - war ein zentraler Vorwurf in der WDR-Reportage.

Aber soweit ich mich erinnern kann, gab es in der Reportage auch ein Interview mit einem Verantwortlichen des Sparkassenverbandes. Der sagte jedoch nur, dass ein Weiterverkauf von nicht-faulen Krediten, so das vorgekommen sei, gegen die Richtlinien des Sparkassenverbandes verstoßen hätte.

Im Vordergrund der WDR-Reportage stand aber tatsächlich dieser Besitzer des Schlosshotels, von dem der Sparkassenverband nun behauptet, er hätte keinen Kredit bei der Sparkasse gehabt. Bei mir als Zuschauer blieb jedoch tatsächlich auch der Eindruck haften, dass sein Kredit ein Kredit von der Sparkasse war.

Bleibt die Frage, ob nun die Darstellung des Sparkassenverbandes erschöpfend und richtig ist. Ob also nun tatsächlich alle Fälle, die in der WDR-Reportage dargestellt wurden als "Sparkassen-Fälle" nicht korrekt waren, oder ob in der Reportage doch auch in korrekter Weise Sparkassen-Fälle dargestellt wurden.

Dazu bräuchte man wiederum eine Stellungnahme der WDR-Redakteure.

Örnie hat gesagt…

Die Sendung wird nochmals wiederholt, nur braucht man dazu einen digitalen Receiver: auf "einsplus" am 26.1.08 um 22:00 Uhr "Und plötzlich ist das Haus weg". Kann das jemand für mich aufnehmen, damit ich die Sendung nochmals im Detail verfolgen kann?

Solon hat gesagt…

"Einsplus" kriege ich leider auch nicht.

Allerdings könnte es sein, dass man in diversen Internettauschbörsen (www.emule.net) eine Kopie findet.

Vielleicht gibt es auch einen Mitschnittservice vom WDR. Da kann eine bestellte Kopie jedoch eventuell nicht gerade billig sein (ich kann mich an Preise so um die 40 Euro erinnern beim Mitschnittservice von 3Sat).