Samstag, 20. Dezember 2008

Medienwirkungsforschung wird in Medien nicht sauber dargestellt

Der Bekannteste scheint nicht immer der Beste (NZZ.ch)

Was in den Medien über die Wirkung von Gewalt in Medien und Computerspielen debattiert wird, stellt nicht den Stand der Forschung dar. Dies hat eine von der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz in Auftrag gegebene Studie herausgefunden.

Für Experten ist dieser Befund nicht wirklich überraschend. Ich sage Freunden und Bekannten schon lange, sie sollten alles ignorieren, was in den populären Medien über psychologische Themen berichtet wird. Es ist meistens der größte Humbug. Vermutlich geht es Wissenschaftlern in anderen Fachbereichen ähnlich.

Ausschnitt:

in der öffentlichen Debatte, so ein Forschungsergebnis, kommen ganz andere Autoren zu Wort als in der wissenschaftlichen Debatte. Um die Deutungshoheit über Gewaltdarstellungen in den Medien tobt gelegentlich eine mediale Schlacht zwischen unversöhnlichen Fronten. [...]

Befragt werden fast immer die gleichen Experten. Und das sind, so die Autoren, selten diejenigen, die in ihren Fachdisziplinen die höchste Reputation besitzen. Vom Laienpublikum würden am ehesten die Argumente akzeptiert, die am stärksten polarisieren. Selbst Journalisten neigten dazu, komplexe Befunde als unsichere Ergebnisse zu interpretieren. Deshalb kämen in der Öffentlichkeit immer diejenigen zu Wort, die sich auf die Medienlogik einliessen und klare Aussagen machten. (Quelle: NZZ.ch)

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