Mittwoch, 21. Januar 2009

Deutsche Bahn sagt, sie hätte "berechtigtes Interesse", tausende von Leuten auszuschnüffeln

Spitzelskandal: Bahn-Affäre entsetzt Politiker (Stern.de)

Ausschnitt:

Nach Recherchen des stern hat die Bahn mehr als 1000 Mitarbeiter ausspionieren lassen, darunter ein Großteil des oberen Managements. [...]

Der Berliner Datenschützer Dix sieht im Vorgehen der Bahn "erhebliche Verstöße" gegen das Bundesdatenschutzgesetz und schließt einen Straftatbestand in einigen Fällen nicht aus. (Quelle: Stern.de)

Doof, wie die Bahnspitze nun einmal ist, sagt sie dazu, dass man aber echt nicht so schlimm sei wie die Deutsche Telekom. Wirklich nicht. Und man hätte ja nur Korruption aufklären wollen und habe da "ein berechtigtes Interesse" dran.

Ich hab auch so einige "berechtigte Interessen". Wenn mir also demnächst mal die Geldbörse gestohlen werden sollte, werde ich anschließend in jeder Wohnung in Deutschland Videokameras installieren. Könnte ja sein, dass ich so die Geldbörse wiederfinde. Schließlich hab ich ein berechtigtes Interesse, den Dieb zu überführen.

Spiegel.de berichtet ausführlicher über das, was man im aktuellen Stern wohl lesen kann:
Im Fall von "Eichhörnchen" bestand kein konkreter Verdacht. Die Revision der Bahn habe eine CD-Rom mit den persönlichen Daten von 774 Führungskräften an die Detektei weitergereicht.

Bereits im Dezember 2002 sei das Projekt "Babylon" gelaufen. Auch hier sei gleich eine Rasterfahndung initiiert worden, statt zunächst gezielt nach Tätern zu suchen. [...] In der Auftragsbeschreibung der Detektei heißt es demnach dazu: Nach dem Adressabgleich sei der Auftrag "dahingehend erweitert" worden, "auch die Bank- und Telefonverbindungen in die Untersuchung einzubinden". (Quelle: Spiegel.de)

1 Kommentar(e) vorhanden:

Anonym hat gesagt…

DetekteiManagersos
Datenmassensammlung

Detekteien können bei begründetem Verdacht im Einzelfall eingesetzt werden ggf um die Beweislastigkeit
zufestigen.Leider kommt es immer wieder vor, dass aus Einzelaufträgen
gerne auch Sammelaufträge von Seiten des Auftraggebers angefordert werden.
Folgeerscheinung davon ist, dass auch Daten von Personen gesammelt werden die weder im Verdacht noch in irgendeinem Zusammengang mit dem Ermittlungsauftrag stehen.Sammel-aufträge wiederum sind
für Detekteien eine feste Einnahmequelle und dem Auftraggeber muß auch etwas an Informationen geboten werden um Folgeaufträge zuerhalten.Daten sammeln ist so alt wie die Welt.Datenmissbrauch auf dem
Rücken Unschuldiger ist verwerflich und strafbar.Detekteien sollten sich auf Einzelfälle konzentrieren und sich nicht einer übertriebenen Datensammlung hingeben und diese Aufträge ablehnen.Ein seriöses Ermittlungsunternehmen würde den Auftraggeber entschieden darauf hinweisen.Warum sammeln nicht die internen Dienste mit geschulten Sicherheitsmitarbeitern der Unternehmen selbst die Daten ? Wenn es schief geht liegt die Antwort auf der Hand.
MFG ManagerSOS Hongkong / FRankfurt