Montag, 11. Mai 2009

3Sat desinformiert über Google und "Open Access": Unkritische Übernahme des "Heidelberger Appells" in "Kulturzeit"

Das Ende des Urheberrechts? - Google und die Digitalisierung (3Sat.de, Sendung "Kulturzeit")

Die Sendung "Kulturzeit" desinformiert ganz bewusst und schmeißt das Vorgehen Googles und das Konzept des "Open Access" in einen Topf. "Kulturzeit" macht sich also zum unkritischen Sprachrohr einiger Urheberrechts-Radikalisten der deutschen Kulturszene, die in ihrem ekelhaft lügnerischen "Heidelberger Appell" genau auch diese Desinformation verbreiten.

Zitat:

Es ist wie beim Rennen zwischen Hase und Igel: Google ist immer schon einen Schritt weiter. Ein nimmersatter Marktmonopolist, hungrig nach dem Wissen der Welt. Google scannt Millionen von Büchern ein und stellt sie frei verfügbar ins Internet - meist ohne die Einwilligung von Autoren und Verlagen. Open Access nennt sich das. Die Digitalisierung bedroht das geistige Eigentum. (Quelle: 3Sat.de)

Der hier verlinkte Artikel bei 3Sat.de beinhaltet längst nicht den gesamten Inhalt des im Fernsehen gesendeten Beitrags. Im Fernsehbeitrag und in einem anschließenden Interview mit einem Urheberrechtsexperten wurden die Desinformationen noch weiter getrieben. Mit keinem Wort wurden so auch beispielsweise Details des Vorgehens von Google erläutert. Über das Phänomen der "verwaisten Werke" beispielsweise wurde nichts gesagt.

Man darf eben nicht vergessen: Das Fernsehen hasst das Internet. Das Fernsehen ist der Urfeind des Internets. Fernsehen steht für Bevormundung und Meinungsmonopole und Wirtschaftsmonopole. Fernsehen steht für Lobbyismus und Einflussnahme und Desinformation. Das Fernsehen ist das Paradebeispiel eines unfreien Mediums, bei dem oben, unerreichbar für die Masse, wenige stehen, die ihre Sicht der Welt nach unten hin in einem Monolog kommunizieren. Das Fernsehen ist undurchlässig und intransparent. Fernsehen steht für Volksverdummung. Man sollte anfangen über ein Verbot des Fernsehens nachzudenken. Der Schaden des Fernsehens ist gesellschaftspolitisch betrachtet vermutlich wesentlich größer als der Nutzen des Fernsehens.

2 Kommentar(e) vorhanden:

CH hat gesagt…

Entschuldigung, aber über ein Fernsehverbot nachzudenken ist ähnlich albern wie die Falschinformation der 3Sat-Redakteure.

Solon hat gesagt…

Richtig. Ein Fernsehverbot zu fordern ist albern. Schön, dass das noch jemandem auffällt. Meine Provokation oben hat also gewirkt. :-)

Und es ist eben genauso albern wie ein Verbot des freien Zugangs zu Informationen im Internet, so wie das in der Sendung "Kulturzeit" eben indirekt als Forderung im Raum stand.

Aber warum sollen diese Albernheiten, also diese Rufe nach Zensur oder Zugangssperren immer nur in Richtung des Internets in die Welt gerufen werden? Warum soll nur die Industrie, die wie ein Parasit die Urheberrechte der Künstler verwertet, ansonsten aber nicht viel leistet und technisch überflüssig geworden ist (also Musikindustrie, Verlage, Filmindustrie), rufen können nach Zensur und Zugangssperren?

Also ich will jetzt auch mal was zensieren. Und das Fernsehen zu zensieren und zu sperren, also das fände ich eigentlich gar nicht soooo schlecht, wenn man sich das einmal genauer ansieht. Also wenn schon Zensur und Informationssperren, dann doch lieber das Fernsehen als das Internet. :-)