Netzsperren: Von der Leyens unseriöse Argumentation (Zeit.de)
Schön, dass Zeit.de die von Lutz Donnerhacke erarbeitete Kritik einem breiteren Publikum zugänglich macht. Donnerhacke zeigt detalliert auf, wie Frau von der Leyen wieder einmal mit völlig falschen Zahlen hantierte und abstruse Fantasien statt Argumente heranzog, um die geplante Internetzensur als wirksames Mittel gegen Kinderpornografie zu verkaufen.
Zitat:
Es wird dabei von einer Art Suchtwirkung ausgegangen, für die es ebenfalls keine Belege gibt. Kriminologe Henning Ernst Müller hält die Anfixthese gar für "eine Art kriminologische Phantasie" der Ministerin Ursula von der Leyen.
Auch die immer wieder zitierten Zahlen zu den Straftaten sind Unsinn. [...]
Der Anstieg bei der Zahl der sogenannten Verschaffungsdelikte erklärt sich anders. Er ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es inzwischen viel mehr Ermittlungen in dem Bereich gibt. [...]
Ein weiteres Argument der Bundesregierung für Internetsperren lautet: "Kinderpornografie wird über kommerzielle Webseiten vertrieben, die Millionen umsetzen". Dabei wird unter anderem auf eine britische Studie verwiesen. Diese zeigt aber gerade, dass kommerzielle Pornoproduktionen fast immer im legalen Bereich agieren und minderjährige Akteure praktisch nie auftreten. (Quelle: Zeit.de)
Bleibt die Frage, warum es in den etablierten Medien bislang nicht solch eine detaillierte Kritik an der geplanten Netzzensur und an den Aussagen der Bundesregierung gab.
0 Kommentar(e) vorhanden:
Kommentar veröffentlichen