ARD-Themenwoche "Ist doch Ehrensache" (ARD.de)
Das Staatsfernsehen propagiert das Ehrenamt. Die problematische Rolle ehrenamtlicher Tätigkeiten, nämlich die Gefahr, schnell als Lückenbüßer und Sozialabbau-Kaschierer von neoliberaler Politik missbraucht zu werden, wird anscheinend nirgends thematisiert. Braves Staatsfernsehen.
Beispielsweise die Sendung "W wie Wissen". In der Online-Beschreibung eines Beitrages wird zwar erwähnt:
Bei diesem Freiwilligendienst geht es nicht etwa darum, die Arbeit der zuständigen Ämter und Fach-beratungsstellen zu ersetzen. (Quelle: DasErste.de)
Im ausgestrahlen Beitrag wird dann jedoch darauf hingewiesen, dass die kommunalen Dienste mit dem Ansturm der Hilfesuchenden ohne die ehrenamtlich tätigen Helfer komplett überfordert wären. Daraus wird im Beitrag jedoch nicht der Schluss gezogen oder die Forderung aufgestellt, dass die Kommunen beispielsweise mehr Sozialarbeiter einstellen sollten. Nein, der Beitrag münzt die Überforderung der kommunalen Angestellten in eine moralische Überhöhung der ehrenamtlich Tätigen um, also wie toll und wichtig ihre Arbeit doch sei.
Was hier als Lob des Ehrenamtes inszeniert wird von der ARD, ist gleichzeitig das Kaschieren der Tatsache, dass immer mehr ehrenamtlich Tätige überhaupt nötig sind, um die bisherigen Standards der Sozialpolitik einigermaßen halten zu können.
Somit ist das, was die ARD da macht, letztlich nichts anderes als kritikloser Regierungsfunk.
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