Freitag, 15. Mai 2009

Heute.de berichtet online ausführlich über Kritik an Internetzensur-Plänen von SPD und Union

(Via FixMBR.de) Kinderpornografie: Täter verfolgen statt Seiten sperren - Harte Kritik an geplanter Sperrung kinderpornografischer Webseiten (Heute.de)

Ein überraschend guter Artikel, der noch einmal ausführlich und detailliert die Kritik an den Internetzensur-Plänen der Bundesregierung darstellt.

Wenn sogar schon die (meiner Meinung nach regierungsnahe) Heute-Sendung des ZDF ausführlich und vor allem nicht verfälschend die Kritik an dem Gesetzesvorhaben von SPD und Union darstellt, besteht vielleicht doch Hoffnung, dass endlich mal ein gefährliches Gesetz noch vor der Verabschiedung durch den Bundestag gestoppt werden kann und nicht erst Jahre später durch das Bundesverfassungsgericht entschärft werden muss.

Zitat:

"Die Erzeuger harter Kinderpornografie beliefern ihre zahlenden Kunden in der Regel über den Postweg", zitiert die IT-Fachzeitschrift c't einen auf die Verfolgung von Kinderpornografie spezialisierten Ermittler des LKA Niedersachsen. [...]

Der Grund liegt auf der Hand, sagt Alvar Freude vom Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft (FITUG). Der Betrieb eines sperrbaren Webservers sei für die Anbieter von Kinderpornos viel zu gefährlich. [...]

Wie einfach es sein kann, Kinderpornos aus dem Netz zu tilgen, bewies Anfang März die Kinderschutzorganisation CareChild. Sie suchte sich aus einer im Internet aufgetauchten dänischen Sperrliste zwanzig Webadressen aus den USA, den Niederlanden, Südkorea, Portugal und England heraus, ermittelte die Provider und schrieb sie per E-Mail mit der Bitte an, die fraglichen Inhalte zu entfernen. Die Provider reagierten zügig. Bereits nach einem Tag waren sechzehn Webseiten abgeschaltet. [...]

"Die Misshandlung von Kindern vollzieht sich vorrangig im familiären Umfeld", sagt Lutz Donnerhacke. "Statt die Täter durch Wegschauen zu schützen, müssen Taten verhindert werden." Doch den Familien, den Präventionsprogrammen und den Strafverfolgungsbehörden fehle das dafür nötige Geld. (Quelle: Heute.de)

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