Samstag, 30. Mai 2009

Stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender Vaatz: Linkes politisches Spektrum in Westdeutschland war von Stasi gesteuert

DDR-Bürgerrechtler Vaatz: "Die Stasi hatte Westdeutschland komplett unterwandert" (Spiegel.de)

Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Vaatz behauptet in diesem Interview, dass große Teile der links eingestellten Gruppierungen in Westdeutschland die DDR moralisch aufgewertet hätten und dass dies, wie auch die von ihm als "politische Aufwertung" der DDR bezeichnete Politik der linken Gruppierungen (gemeint ist vermutlich die Ostpolitik der SPD), vermutlich das Ergebnis einer breiten Unterwanderung durch die Stasi war. Und dass die Birthler-Behörde Verstrickungen von Westdeutschen mit der Stasi deshalb nicht aufklären wolle, weil die Leiter der Behörde selbst aus dem linken westdeutschen Umfeld stammen.

Vaatz passt also in die Reihe jener CDU-Fritzen, die bei jeder Kritik an den politischen Verhältnissen in Westdeutschland gesagt haben: "Geh doch rüber in die DDR, wenn es dir hier nicht passt".

Ehemalige linke Kritik in Westdeutschland und an Westdeutschland scheint in den Augen von Vaatz gleichzusetzen zu sein mit dem Einfluss der Stasi in Westdeutschland.

Die Kritik am Unrechtsstaat DDR auf Seiten der linken Gruppen übersieht Vaatz natürlich. Passt ja auch nicht in sein Schwarz-Weiß-Bild.

Leider hintertreibt Vaatz mit dieser kruden Schwarz-Weiß-Sicht und mit seinen fest eingebrannten Vorurteilen sein vorgebliches Anliegen, nämlich aufzuklären, was die Stasi in Westdeutschland tatsächlich gemacht hat. Vaatz liefert somit leider genau den Beweis für die Plausibilität der Befürchtung, dass jeder entlarvte westliche Stasi-Spitzel sofort als politische Munition verwendet würde.

Bei der derzeitigen Medienlandschaft in Deutschland hätte die CDU vermutlich sogar Erfolg mit solch einer Hetz-Kampagne. Auch dafür ist das Interview des Spiegels zugleich ein Beweis.

Trotzdem führt meiner Meinung nach kein Weg an einer umfassenden Aufklärung der Stasi-Tätigkeiten auch im Westen vorbei. Mit dem verdrehenden CDU-Geseiere, das dann folgt, müsste man sich dann halt auseinandersetzen. Als Nebeneffekt würde dann auch schön deutlich, welche Medien sich in Deutschland in welcher Art und Weise alles für Kampagnen missbrauchen lassen.

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