Montag, 26. Januar 2009

Der Medina-Report: Urheberrechte-Industrie kämpft im EU-Parlament mal wieder gegen Bürgerrechte - vermutlich mit Erfolg

EU-Parlament debattiert den Medina-Report (Netzpolitik.org)

Update: Medina-Report im EU-Parlament (Netzpolitik.org)

Die Urheberrechte-Industrie will mal wieder massive Einschnitte bei Bürgerrechten und Verbraucherschutz. Das Ganze ist einer der wie am Fließband stattfindenden Versuche dieser Lobbygruppen, das EU-Parlament zu überrumpeln. Vermutlich haben sie dieses Mal Erfolg.

Ausschnitt:

The Medina report is ridiculous and full of repressive measures. It is in total contradiction with what MEPs voted twice against ‘graduated response’ and with the realities of Internet. It only favours entertainment industries and doesn’t contain anything for culture, the artists, or their public. (Quelle: Netzpolitik.org)

Die Medien berichten natürlich ganz gewollt nicht über diese Machenschaften ihrer eigenen Lobbyisten (die Medienindustrie und die "Entertainment-Industrie" sitzen im selben Boot, gehören den gleichen Besitzern).

Vielleicht sollte man die EU-Bürger einfach mal so richtig kräftig auf die Schnauze fallen lassen, soll heißen: Sollen die Lobbyisten doch mit ihren Maximal-Forderungen durchkommen! Vielleicht fangen die Bürger dann an, sich dieses EU-Parlament mal genauer anzuschauen und das, was dort so getrieben wird. Bislang sind ja immer nur kleine, heldenhafte Bürgerrechts-Gruppen aktiv, um bei den EU-Parlamentariern im letzten Moment das Schlimmste zu verhindern. Aber das erscheint mir keine geeignete nachhaltige Strategie, denn die Lobbyisten werden niemals aufgeben. Wenn der jeztige "Medina-Report" im Parlament scheitert, kommt halt in einigen Wochen der nächste Versuch der Urheberrechte-Industrie, Bürgerrechte in der EU massiv zu beschneiden.

Vielleicht sollte man tatsächlich einmal versuchen, zurückzuschlagen. Soll heißen: Bei Parteien und Politiker für ein Verbot beispielsweise der Musikindustrie zu werben. Begründung: Die Musikindustrie arbeitet mit mafiösen Methoden, hat sich wiederholt als Feind von Bürger- und Verbraucherrechten entlarvt, beutet Musiker und Künstler aus, ist Monopolist, schafft selbst keinerlei Werte und ist wirtschaftlich völlig irrelevant.

1 Kommentar(e) vorhanden:

Felix Kramer hat gesagt…

Natürlich ist die Musikindustrie kein Kind von Traurigkeit. Viele kreative Künstler haben darunter zu leiden. Doch liegt dies nicht maßgeblich an den vielen illegalen Downloads? Die Zeiten von Vinylplatten und CDs haben sich geändert. Wann beginnt nun endlich das Umdenken der Verantwortlichen.