Freitag, 19. Juni 2009

Nach dem Kampf gegen Internetsperren: Müssen Politiker in Zukunft mehr Angst haben vor der Meinungsmacht des Internets?

Weshalb die Diskussion um Internet-Sperren Deutschlands Politikern (und dem Allensbach-Institut) Angst machen sollte (Indiskretion Ehrensache, Handelsblatt)

Thomas Knüwer bringt noch einmal einen Überblick über die ekelhaften Methoden der politischen Auseinandersetzung auf Seiten der Internetsperr-Befürworter und er kommt zu dem Mut machenden Fazit, dass diese Art der lügnerischen, politischen Meinungsmanipulation, wie sie allen voran Frau von der Leyen an den Tag legte, zunehmend erfolgloser werde, weil die Bürger durch das Internet heute weniger abhängig seien von den Massenmedien und weniger anfällig für derartige Kampagnen seien.

Ich bin da skeptischer. Die Zahl der Internetnutzer wird in Deutschland kaum mehr steigen. Es sind ja eigentlich schon alle im Netz. Und fast noch mehr als bei den Massenmedien kommt es bei der Nutzung des Internets darauf an, als Medienkonsument selbst nach erhellenden Informationen zu suchen. Das Internet entfaltet jedoch in dem Moment Wirkung, wenn man beispielsweise im persönlichen Gespräch mit jemandem statt langer, stockender Erklärungen und Vorträge, warum die Bild-"Zeitung" ein stinkender Haufen Scheiße ist, ihm einfach die URL Bildblog.de aufschreiben kann. Schaut dieser Jemand dann tatsächlich mal unter dieser Adresse ins Internet, ergibt sich für ihn die Chance eines Aha-Erlebnisses.

Die Möglichkeit, schnell auf äußerst interessante Informationen zu stoßen, stellt das Internet zur Verfügung. Aber es bleibt die große Herausforderung, eingefleischte Tagesschau-Gucker, die vielleicht höchstens zusätzlich noch den Lokalteil ihrer Zeitung lesen, dazu zu bringen, selbständig im Internet nach kritischen Informationen zu suchen.

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