Freitag, 16. Januar 2009

Schweden filtern mit Kinderporno-Sperrliste alles mögliche, nur leider kaum Kinderpornos

Schwedische Filterliste (Netzpolitik.org)

Schweden filtert und zensiert alles mögliche im Internet. Leider kaum Kinderpornos. Auf der Kinderporno-Sperrliste stehen alle möglichen Seiten, aber auf nur weniger als 1% der gesperrten Seiten werden anscheinend tatsächlich Kinderpornos angeboten.

Diese Filterbemühungen sind letztlich überall eine gefährliche Symbolpolitik. Gefährlich deshalb, weil die Kollateralschäden groß sind und die positive Wirkung solcher Sperrlisten marginal sein dürfte.

Aber leider gibt es weltweit keine Nutzen-Risiken-Abschätzungen, wenn es um politische Vorhaben geht, Verbrechen in welchem kleinen Ausmaß auch immer möglichst zu verhindern.

Es ist sehr seltsam, wie dieser Präventionswahn in den letzten Jahren mehr oder weniger aus dem Nichts heraus die politische Bühne betrat. Bislang galt es als ausreichende Aufgabe staatlicher Behörden, Verbrechen zu ahnden. Auf einmal reicht das nicht mehr. Woher kommt diese Präventionskultur, die sich meist jeglicher Nutzen- und Risiko-Analyse verweigert? Was genau füttert die Irrationalität, die hinter dieser Präventionskultur steht?

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