Mittwoch, 18. März 2009

Der Kulturkampf vieler deutscher Medien gegen eine offene, transparente Gesellschaft

Der Kulturkampf gegen das Web 2.0 (Stefan-Niggemeier.de)

Noch ein Artikel von Stefan Niggemeier über die Hysterie der etablierten Medien gegenüber dem Internet.

Egal, ob man nun die Kritik von Niggemeier als überzogen ansieht oder nicht: eines ist klar, dass es nämlich eine immer stärker zunehmende, tiefe Entfremdung zwischen den etablierten Medien und ihren Nutzern gibt. Die Medien verteufeln das Internet und damit ihre eigenen Kunden. Das wird Folgen haben. Nicht für die Kunden, sondern für die Medien.

Interessant auch hier wieder der kulturelle Unterschied zwischen den USA und Deutschland. In den USA umarmten die Medien das Internet sehr schnell. In Deutschland weht wohl immer noch der Geruch des Obrigkeitsstaates durch die Medien. Medien verstehen sich in Deutschland immer noch als exklusives Mitglied im Kreis der Mächtigen.

Mal sehen, wie tief dieser Riss in Deutschland noch werden wird zwischen Medien und ihren Kunden und wie lange die Medien benötigen werden, um ihr Selbstverständnis zu reformieren. Es könnte natürlich auch sein, dass es in die andere Richtung geht: Dass es auch in Deutschland bald zusammen mit Politikern von SPD und Union eine Medienkampagne für ein Verbot der anonymen Meinungsäußerungen im Internet geben wird und weitere, einschüchternde Gesetze, um die durch das Internet wachsende Öffentlichkeit möglichst wieder mundtot zu machen. Gegenreformation sozusagen. War in Europa ja häufig erfolgreich. Dann bliebe womöglich wieder nur wie so oft als letzte Bastion der Freiheit das Bundesverfassungsgericht, so lange das nicht durch den Europäischen Gerichtshof ersetzt wird.

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