Epigenetik: Gen an, Gen aus (Frankfurter Rundschau)
Der Artikel stellt den relativ neuen Forschungszweig der Epigenetik vor, der sich damit beschäftigt, wie das Anschalten von Genen durch externe Faktoren mitbeeinflusst wird. Epigenetisch wirksame Mechanismen können dabei sogar über die Generationen hinweg in typischer Art und Weise quasi vererbt werden. So haben nicht nur die eigenen Lebensumstände und die eigenen Lebensgewohnheiten und die eigene psychische Verfassung einen Einfluss auf die Konstitution des eigenen Körpers, sondern auch die Lebensumstände und Lebensgewohnheiten der Eltern könnten einen bedeutenden Einfluss auf die körperliche Konstitution der Kinder haben. Ja sogar Einflüsse der Großeltern auf die Enkel sind denkbar.
Bestätigen sich die bislang gefundenen Hinweise auf solche Zusammenhänge, machen sie einerseits evolutionäre Anpassungsprozesse noch besser erklärbar. Andererseits könnten daraus weitreichende ethische Forderungen abgeleitet werden. Eine Gesellschaft wäre dann auch von einer biologischen Perspektive aus betrachtet (und nicht mehr nur aus einer psychologischen Perspektive aus betrachtet - das "Vererben" von Verhaltensweisen und Einstellungen über Generationen hinweg wird schon lange diskutiert in der Psychologie) stärker in die Verantwortung zu nehmen für das Wohl ihrer Mitglieder - bis hin zur Sorge für das Wohl noch nicht Geborener.
Donnerstag, 13. Dezember 2007
Epigenetik kurz erklärt
Tags: Biologie, Ethik, Gentechnik, Gesellschaft, Medizin, Wissenschaft
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