Brisantes Paket: Mikrofiches im Pappkarton (Frankfurter Rundschau)
Die Finanzdienstleistungsfirma Atos Worldline nutzt also tatsächlich Mikrofiches, um hochsensible Zahlungsströme im Auftrag von deutschen Banken zu analysieren. Das ist unfassbar.
Unfassbar ist auch, dass anscheinend der Sprecher der Landesbank Berlin gesagt hat, es sei nichts passiert. Gemeint hat er, dass anscheinend nun doch keine PINs von dem Datenleck betroffen sind. Aber passiert ist natürlich trotzdem was. Und zwar - sieht man mal von dem Zusammenbruch einer Bank ab - der größte anzunehmende Unfall: Daten über Kontostände und über Zahlungen und Geschäftsbeziehungen von unzähligen Bankkunden kursieren jetzt womöglich in kriminellen Kreisen.
Die Medien (vor allem die öffentlich-rechtlichen Medien) spielen den Vorfall extrem herunter und berichten kaum. Vermutlich, um einen Bank Run am Montag auf die Berliner Sparkassen zu verhindern. Denn wer will weiterhin ein Konto bei einer derartigen Bank haben? Kluge Leute werden heute bereits Barbeträge abgehoben haben, vermute ich, damit sie auch in den nächsten Tagen, in denen die Landesbank Berlin eventuell in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnte durch die Kündigung tausender Konten, flüssig sind.
Allerdings sollte man sich vor Neueröffnung eines Kontos bei einer anderen Bank sicherheitshalber erkundigen, ob diese Bank nicht auch eventuell mit der Firma Atos Worldline zusammen arbeitet.
Samstag, 13. Dezember 2008
Der bisher größte Datenschutz-Skandal Deutschlands bestätigt sich: Großer Finanzdienstleister arbeitet mit Mikrofiches
Tags: Banken, Datenschutz, Kriminalität, Verbraucherschutz, Wirtschaft
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