Dienstag, 9. Dezember 2008

Untersuchung beweist: Deutsche Presseagenturen berichteten einseitig über G8-Proteste im Sommer 2007

(Via Annalist) Vertrauensbonus für Polizei in Agenturmeldungen (Agenturjournalismus.de)

Ausschnitt:

Eine Diplomarbeit der Hochschule Bremen hat das hehre Ziel Objektivität mit der Realität der Agenturberichterstattung verglichen. Dazu untersuchte Christian Selz 476 Meldungen und Berichte von dpa, AP, AFP und ddp über die Proteste gegen den G-8-Gipfel in Heiligendamm vom 2. bis 8. Juni 2007. Der nüchtern präsentierte Befund: "Das Verhältnis der Agenturen zur Polizei war deutlich weniger distanziert als ... zur Partei der Demonstranten." (Quelle: Agenutjournalismus.de)

Die DPA berichtete am negativsten über die Demonstranten. Dies wurde ja auch jedem Laien, der aufmerksam die deutschen Tageszeitungen im Mai/Juni 2007 las, auch ohne eine solche detaillierte Untersuchung schon allzu deutlich. Es wurde kolportiert, dass die Leute der DPA vorwiegend in der Nähe der Pressestelle der Polizei rumlungerten, während andere Journalisten sich durchaus auch einmal unter die Demonstranten mischten, um ihre Sicht der Dinge intensiver zu ergründen oder auch um die Meldungen der Pressestelle der Polizei zu hinterfragen. Allzu offensichtlich waren dann auch die Unterschiede zwischen Realität (Proteste relativ friedlich) und Polizeimeldungen (breite Gewaltanwendungen von Seiten vieler Demonstranten)...

Die DPA kann derartig unjournalistisch arbeiten, weil für viele deutschen Medien das Material der DPA einen quasi-heiligen Status hat. DPA-Zeug wird nicht kritisiert oder hinterfragt, sondern als eine Art "Wort Gottes" abgedruckt. Amen.

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