Mittwoch, 26. November 2008

Bericht einer Mutter über die staatlich gelenkte Ausgrenzung behinderter Menschen in Deutschland

Eine Mutter erzählt: Kein Recht auf Alltag für Behinderte (Taz.de)

Ausschnitt:

Mein Sohn wurde per Beschluss des Verwaltungsgerichts vom Unterricht einer normalen Schule ausgeschlossen. Als Mutter eines mit staatlichem Zwang ausgesonderten Kindes erlaube ich mir, zu beschreiben, wie sich so etwas anfühlt: Mit knapp zwei Jahren wird durch Untersuchungen festgestellt: dein drittes Kind hat ein schwach ausgeprägtes Down-Syndrom. Von diesem Moment an musst du erleben, wie dieses Kind benachteiligt und ausgegrenzt wird.

Es darf nicht wie seine Brüder in den wohnortnahen Kindergarten, nicht auf die Sprengelschule, nicht beim Sportverein mitturnen. Nur beim Skiverein hatte er das große Glück, auf "normale" Menschen zu treffen - er fuhr sogar Skirennen. Unser Schulsystem sieht für so ein Kind die "besondere Förderung" vor: Ein Leben nur unter Kindern mit Behinderungen, weg vom sozialen Bezug des Wohnortes. Sehr "förderlich"! Ausgesondert. (Quelle: Taz.de)

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