Donnerstag, 27. November 2008

Koordinierte, umfangreiche Terror-Aktionen in Mumbai, der größten indischen Metropole

Wieder zeigt sich, dass "einfache" Maschinenpistolen die gefährlichsten Waffen sind, die es gibt, bezogen auf die Zahl an Menschen, die durch sie jährlich getötet werden und die Macht, die diese Waffen verleihen. Eine AK-47 ist weit gefährlicher als eine Bombe. Eine kleine Gruppe kann mit diesen Waffen effizient ganze Menschenmassen kontrollieren und terrorisieren (siehe auch Dharfur...), während Bomben nur einmal ihre Wirkung ausüben können und zudem schwer zu beschaffen oder zu bauen und schwer zu platzieren sind, viel Vorausplanung und Wissen in ihrer Anwendung benötigen.

  • Geiselnahme von 50 bis über 1000 Menschen an zwei oder drei Orten, davon zwei Luxushotels durch mit Maschinengewehre bewaffnete Terroristen
  • Überfall auf eine Bahnstation, ein Café und/oder Restaurant, ein Kino und einen Marktplatz durch mit Maschinengewehre bewaffnete Terroristen
  • Sprengung einer Tankstelle
  • Geiselnahme in einem Kinder-Krankenhaus
  • Terroristen fuhren anscheinend in gekaperten Polizeifahrzeugen durch die Straßen und feuerten wahllos mit Maschinengewehre auf Menschen
  • Viele Touristen sind stundenlang in ihren Hotelzimmern verbarrikadiert und nehmen teilweise live mit den Medien (CNN) per Telefon Kontakt auf
  • Etliche EU-Parlamentarier betroffen, die zu einem Indien-EU-Gipfel in einem der Luxushotels einquartiert sind
  • Geiselnahme in einem Bürogebäude
  • Geiselnahme einer israelischen Familie
Egal, welche Details sich hiervon im Nachhinein bestätigen oder nicht bestätigen: dieser Vorfall wird zur Überarbeitung vieler Sicherheitskonzepte weltweit führen. Gefragt sind hier vermutlich eher ganz konkrete, greifbare Konzepte und nicht Symbolpolitik mit quatschiger Online-Durchsuchung und heimlichen Hausdurchsuchungen. Gefragt sein werden Konzepte, die während einer solchen Situation ganz konkret den Sicherheitsbehörden helfen und nicht weitere fragwürdige und schwammige "Präventions"-Befugnisse. Mal sehen, ob die deutschen Behörden es jetzt zum Beispiel endlich schaffen, flächendeckend den digitalen Polizeifunk einzuführen...

Twitter-Feeds (anscheinend) von Augenzeugen:
Twitter-Feeds von Leuten, die beständig auf neue Infos (aus den Medien und dem Internet) verweisen:
Weblogs:
Flickr:
Medien:
  • Tracking the Mumbai Attacks (New York Times, "The Lede Blog") - Updates in der in solch einer Situation einzig sinnvollen Form, nämlich in Blog-Form

Live-Videos:
Ansonsten berichten CNN und BBC natürlich nonstop online und im TV. Deutsche TV-Sender, darunter der reichste Sender-Verbund Europas (ARD), verstehen sich inzwischen anscheinend hauptsächlich als Unterhaltungsprogramme und berichten deshalb logischerweise nicht live oder fahren keine erwähnenswerten Sondersendungen. Auch die Online-Berichterstattung ist hinsichtlich des Umfangs beispielsweise bei der ARD nur noch als peinlich und lächerlich zu bezeichnen. Die Deutschen, die kein Englisch können, sind wirklich arm dran.

0 Kommentar(e) vorhanden: