Affäre um Anschlag in Pristina: Im falschen Film (Süddeutsche.de)
Die Süddeutsche Zeitung berichtet von einer weiteren Theorie über die Hintergründe der Festnahme von BND-Mitarbeitern im Kosovo: Die Festnahme sei eine Rache Kosovos an Deutschland wegen kritischer Lagebeurteilungen des BND und anderer deutscher Behörden, in denen Teile der Kosovo-Regierung als vom organisierten Verbrechen unterwandert dargestellt würden.
In der kosovarischen Regierung herrscht seit längerem erheblicher Unmut über die deutschen Sicherheitsbehörden.
Der Bundesnachrichtendienst hat sich intensiv mit Verstrickungen zwischen der kosovarischen Regierung und der örtlichen Mafia beschäftigt. In einem Bericht von 2005 hatte der BND den heutigen Regierungschef Hashim Thaci und andere Ex-Befehlshaber der Rebellenarmee UCK als Schlüsselfiguren der organisierten Kriminalität beschrieben. Thaci sagte der Süddeutschen Zeitung, diese Berichte seien "frei erfunden".
Für neue Empörung aber sorgte in Pristina eine vertrauliche Analyse, die das Berliner Institut für Europäische Politik im Auftrag der Bundeswehr verfasste. Darin hieß es, der Kosovo sei ein "polykrimineller Multifunktionsraum". In dem Papier, aus dem die Schweizer Weltwoche im Februar zitierte, heißt es, Drogen-, Menschen- und Waffenhandel seien die einzigen wachsenden Wirtschaftssektoren. Richter und Staatsanwälte würden eingeschüchtert oder bestochen; Angst und Korruption hätten auch die höchsten Ebenen internationaler Organisationen im Kosovo erfasst. Es ist nicht auszuschließen, dass die kosovarischen Behörden nun Rache nehmen. (Quelle: Sueddeutsche.de)
Seltsame Form der Rache...
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