Donnerstag, 20. November 2008

DPA verbreitet PR-Meldung der Berliner Staatsanwaltschaft anscheinend ungeprüft: Operation "Himmel" sei voller Erfolg

Aktion Himmel: Keine Verurteilungen, aber ein Erfolg (Lawblog.de)

Die DPA verbreitet derzeit anscheinend eine Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Berlin ohne jegliche kritische Distanzierung oder kritische Anmerkungen oder weiterführende kritische Informationen, nach der die sogenannte "Aktion Himmel" gegen angebliche Kinderpornografie-Besitzer ein voller Erfolg gewesen sei.

Seltsam ist nur, dass auch nach einem Jahr keiner der Verdächtigen verurteilt wurde und im Gegenteil viele Verfahren eingestellt wurden und gar Hausdurchsuchungen im Rahmen dieser Operation als unrechtmäßig von Gerichten abgeurteilt wurden.

Ausschnitt:

In gut einem Jahr ist es also nicht gelungen, den Rechner auch nur eines einzigen Beschuldigten auszuwerten und ihn wegen der Sache vor Gericht zu bringen?

Vielleicht gibt es auch andere Erklärungen. Zum Beispiel die wohlweislich verschwiegene Tatsache, dass die weitaus meisten vom Berliner Landeskriminalamt als kinderpornografisch eingestuften Bilder auf den Berliner Servern überhaupt keine waren, sondern nichtpornografische Nacktbilder.

Oder liegt es daran, dass es nicht einmal gutgläubigen deutschen Richtern zu vermitteln ist, dass eine oftmals nur Sekunden dauernde Verbindung zum Server und das (automatische) Herunterladen von Thumbnails ein Beleg für den vorsätzlichen Bezug von Kinderpornografie sein sollen. (Quelle: Lawblog.de)

Und unsere bescheuerten, bekloppten, ahnungslosen deutschen Medien drucken die PR-Meldung der Staatsanwaltschaft einfach ab. Klar, kam ja auch via DPA. Und DPA-Meldungen muss man ja nicht prüfen.

0 Kommentar(e) vorhanden: