Freitag, 30. November 2007

Computerspiele und Gewalt: Kritik an öffentlich-rechtlichen Sendern verstummt in Blogosphäre nicht

Medien im Blutrausch (Stefan Niggemeier)

Ausschnitt:

Und ich kann es nicht fassen, dass in Großbritannien zum Beispiel eine breite Diskussion stattfindet über Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in den Medien, die sogar dazu führt, dass die „Noddys” in Frage gestellt werden, die Gegenschüsse auf nickende Fragesteller, die nachträglich gedreht und in Fernsehinterviews geschnitten werden, und bei uns kann die Redaktion von „Kontraste” einfach die Kritiker blöde anpöbeln und der Intendant des Norddeutschen Rundfunks, Jobst Plog, kann in einer Erklärung sinngemäß sagen: Klar haben wir die lachenden Gesichter von zwei Leuten einfach hinter eine Szene geschnitten, über die sie in Wahrheit gar nicht lachen, das machen wir immer so, na und? [...] Und es bricht kein Sturm der Entrüstung los und keine breite Debatte über den Zustand des öffentlich rechtlichen Vorzeigefernsehjournalismus und stattdessen reden wir über das Nazometer von Schmidt & Pocher? (Quelle: Stefan-Niggemeier.de)

Im Ignorieren von Kritik sind unsere öffentlich-rechtlichen Medien einsame Spitze. Aber das wird sich rächen. Die sollten vorsichtig sein. Die Entfremdung zwischen öffentlich-rechtlichen Medien und dem Publikum unter 40 Jahren ist schon jetzt meiner Beobachtung nach erheblich groß. Sollte das andauern bis die nächste Politikergeneration an die Macht kommt, können kluge Köpfe schon einmal Reformen ausarbeiten, die eine Zusammenlegung aller öffentlichen Sender, eine Straffung also, vorsehen und eine ausgereiftere Kontrolle über die Qualität der Sendungen sicherstellen. Denn so, wie es heute läuft, kann es nicht weitergehen mit ARD und ZDF.

Siehe auch: Wie ARD, ZDF und WDR die Zuschauer verarschen bei Berichterstattung rund um "Killerspiele" (Linkablage)

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